Recruiting Praxis in Frankreich: Trends für Headhunter

 
 
 

Recruiting Praxis in Frankreich - Trends für Headhunter

Für die Recruiter in Frankreich war 2023 ein unglaublich gutes Jahr, mit einem Markt voller Fachkräfte in Vollzeitbeschäftigung. Die Mitarbeitersuche hat durch die Personalberater und ihre immer professioneller werdenden Praktiken und Vorgehensweisen eine gewisse Reife erreicht. Welche Zahlen wird das laufende Jahr für Personalvermittler hervorbringen? Und auf welche Praktiken sowie Methoden greifen Headhunter in Frankreich zurück?

Im Folgenden finden Sie die Quellen, die benutzt werden, um diese Daten zu erfassen. Wir stützen uns dabei auf eine Studie von APEC über präzises und detailliertes Sourcing, die als Basis für diesen Artikel dient.





1. Die Sourcing-Zahlen 2023

89 % der Unternehmen nutzen ein Stellenangebot, um einen Bedarf anzumelden und Kandidaten zu suchen. Das hat sich in 10 Jahren wenig geändert.

Zu den meistgenutzten Kanälen des Sourcing, der Suchmethoden, hat man also zusätzliche Angebote, wie das Netzwerk der Recruiter, beispielsweise im deutsch-französischen Bereich, Initiativbewerbungen und die Seiten der sozialen Netzwerke (hier nur LinkedIn). Die Nutzung der sozialen Netzwerke für Recruiting hat sich in den letzten 10 Jahren vervierfacht, von 12 % auf 53 %.

Ein weiterer auffallender Fakt: Firmen verstärken immer mehr ihre Suche und treten dabei direkter an die Kandidaten heran. Eine Vorgehensweise, die bisher den Recruitern vorbehalten war und sich nun auch unter Unternehmen verbreitet hat, in Frankreich wie in Deutschland. In 10 Jahren von 21 % auf 32 %! Man kann es täglich beobachten, Unternehmen, sogar die größeren, machen sich selbst auf die Suche nach ihren Kandidaten.

Weltweit ist das Sourcing mehrgleisiger geworden, mit mehr Kanälen zur Nutzung als vorher (lange war die Stellenanzeige die einzige Quelle für eine Bewerbung). Heute nutzen Recruiter im Durchschnitt 5 verschiedene Sourcing-Kanäle, um einen geeigneten Kandidaten zu finden. Vom Stellenangebot als Zusatzwahl über die Netzwerke, alles ist nutzbar.

Letzter interessanter Punkt: der Platz der telefonischen Vorauswahl. Innerhalb von 5 Jahren hat sich die Praktik, die bisher nur Personalberatern vorbehalten war, auf dem gesamten Arbeitsmarkt verbreitet. Heute nutzen 62 % der Recruiter nach eigenen Angaben diese telefonische Vorauswahl.

Arbeitgeber haben demnach ihr Sourcing-Vorgehen an das der Personalvermittlungen angepasst. Was nicht verwundert, denn die Unternehmen stellen weiterhin Personalvermittlungsunternehmen ein. Es ist vor allem die Änderung der Verwendungsmöglichkeiten der Kandidaten und der Fachkräftemangel, die die Unternehmen dazu getrieben haben, selbst "auf die Jagd" zu gehen.

Die Spezialisten für Personalsuche im deutsch-französischen und europäischen Raum

2. Wenig Personaldienstleister auf dem französischen Arbeitsmarkt, dafür aber wichtig

Im Jahr 2023 haben Unternehmen in 24 % der Fälle Personaldienstleister beauftragt (Interim, Agenturen und andere Dienstleister). Das ist ein deutlicher Rückgang verglichen mit den Vorjahren.

Aber, das ist ein großes Aber, der Anteil am Kuchen ist gewachsen (die Zahl des Recruitings von Fachkräften hat Rekorde erreicht). Besonders im spezialisierten Sektor oder im deutsch-französischen Bereich.

Insbesondere kleinere französische Unternehmen beauftragen Personaldienstleister:

  • 25 % bei Unternehmen mit 50-99 Angestellten

  • 27 % bei Firmen mit 100-249 Angestellten

  • 20 % bei Großunternehmen


3. Praxis und Trends bei der Personalsuche in Frankreich

¾ der Unternehmen verlangen laut APEC systematisch oder gelegentlich Motivationsschreiben bei einer Bewerbung. Das bestätigt auch eine Studie von HelloWork. Die Aufgabe der Recruiter bleibt es also, Bewerbungsschreiben zu lesen und anzufragen.

Natürlich ist die Aussage besser, das Motivationsschreiben gelesen zu haben als es einfordern zu müssen, obwohl man Zweifel daran haben kann, dass die Recruiter sie auch lesen... 9 von 10 Unternehmen haben von den Personalvermittlungen gelernt und überprüfen nun die Referenzen des Kandidaten.

Die Hälfte der Unternehmen lädt mindestens 4 Kandidaten für eine Stelle persönlich ein, und in 10 % der Einstellungssuchen lädt das Unternehmen überhaupt keinen Kandidaten ein. 44 % der Kandidaten wurden Tests unterzogen, davon 22 % in einer Situationsübung getestet, und 19 % hatten Persönlichkeitstests.

Diese Tests werden eher in größeren Unternehmen (mit mehr als 1000 Angestellten) durchgeführt. 60 % von ihnen verfahren so im Vergleich zu 44 % der kleineren mit 50-100 Angestellten.





4. Ein Jobmarkt auf höchster Stufe, besonders für Fachkräfte

Der Stand der Arbeitslosigkeit unter Fachkräften war 2023 sehr niedrig und soll sich 2024 weiter senken, so um die 3 bis 3,5 %. Im vergangenen Jahr wurden 280.000 Fachkräfte eingestellt, und es werden 300.000 Neueinstellungen bis 2024 erwartet, ein absoluter Rekord.

Außerdem hat sich die Zahl der Bewerber pro Stellenangebot auf 31 gesenkt, im Vergleich zu 46 vor 5 Jahren. Es bewerben sich also immer weniger Kandidaten auf Stellenangebote!

Am stärksten werden Fachkräfte im kaufmännischen Bereich (43 %), sowie im IT-Bereich gesucht. Das ist nichts Neues, aber im Informatik-Bereich spitzt sich das Problem zu. Im Jahr 2023 wurde einer von 5 Bewerbern in diesem Sektor eingestellt. Das ist enorm!

Das Kräfteverhältnis auf diesem Markt scheint sich dennoch zum Vorteil der Kandidaten zu entwickeln. Selbst wenn die Studie von HelloWork zeigt, dass Kandidaten und Recruiter denken, dass jeweils der andere die Macht hat, besonders die Recruiter.

Aber Recruiting ist nicht nur die Suche nach Fachkräften, sondern auch nach normalen Mitarbeitern und diese stellen einen Großteil des Bedarfs in Frankreich dar, das darf man nicht vergessen.


5. Junge Leute, Smartphones und wichtige Informationen eines Stellenangebots

Um ihren Job zu finden, nutzen Kandidaten ihre Smartphones. Dies bestätigt eine Studie von HelloWork (ganze 73 %).

Das geht sogar soweit, dass 85,5 % der jungen Leute SMS nutzen, um mit den Personalberatern zu kommunizieren (Studie von Harris Interactive) und 75,5 % die sozialen Netzwerke.

 

Jérôme

Jérôme Lecot

 
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