So sprechen Sie Kandidaten in Frankreich richtig an: 4 Tipps

 
 
 

So sprechen Sie Kandidaten in Frankreich richtig an - 4 Tipps

Die Direktansprache von Kandidaten in Frankreich kann eine Herausforderung sein, da die wenigsten Talente aktiv nach einer neuen Stelle suchen. Je qualifizierter ein Bewerber ist, desto häufiger erhalten sie Nachrichten von Recruitern. Manche Profile werden wöchentlich mehrmals angeschrieben. Die Qualität der Nachricht macht hier den Unterschied zwischen Ghosting und erfolgreicher Vernetzung. Wir erklären Ihnen, wie Sie eine ansprechende Teaser-Nachricht verfassen, um einen Arbeitnehmer in Frankreich abzuwerben.





1. Gezielt kontaktieren und Zeit sparen

Der erste Schritt bei jeder Kontaktaufnahme ist die Identifizierung der passenden Profile. Ein Bewerber, der bereits Key Account Manager ist, wird wohl kaum auf Ihre Nachricht für eine Stelle als Junior Sales Manager antworten. Aber auch die Branche der Stelle sollte zu den bisherigen Erfahrungen passen. Je besser der Fit, desto höher die Antwortquote!

Unter den angestellten Fachkräften gibt es jene, die aktiv nach einem Wechsel suchen (die Wenigsten), diejenigen, die "offen für Angebote" sind (also nur für Angebote, die ihre aktuellen Konditionen überbieten), und solche, die fest in ihrem Unternehmen verankert sind. Wer diese Profile unterscheiden kann, noch bevor er sich an die Kontaktaufnahme macht, gewinnt wertvolle Zeit im Recruiting Prozess.

An folgenden Merkmalen können Sie erkennen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Kandidat Ihnen antwortet:

LinkedIn-Profil: Der grüne "open to work" Rahmen auf dem LinkedIn-Profilbild, ein Post mit dem Lebenslauf oder eine ausführliche Profilbeschreibung in der die Zielberufe erwähnt werden, sind klare Anzeichen für einen aktiven Bewerber. Mit dem Recruiter-Abo können Sie noch ausführlichere Informationen über die Suche des Kandidaten einsehen.

Update-Datum: Der Lebenslauf in der jeweiligen Lebenslauf-Datenbank wurde kürzlich hochgeladen oder verändert. Auch Angestellte, die nicht aktiv auf der Suche sind, laden ihre Lebensläufe regelmäßig auf spezialisierten Jobboards hoch, wenn Sie insgeheim offen für andere Angebote sind.

Wirtschaftliche News / "active candidates" auf LinkedIn: Wenn bestimmte Unternehmen Umstrukturierungen durchführen, Filialen schließen oder andere Schwierigkeiten haben, sind Angestellte empfänglicher für Angebote.

"Je besser der Fit, desto höher die Antwortquote!"

Lea Orellana-Negrin
Recruiter
Eurojob-Consulting

Lea




2. Wecken Sie das Interesse der Kandidaten

Eine gut formulierte Nachricht (am besten auf Französisch) kann den Unterschied zwischen dem Ignorieren einer Gelegenheit und dem Beginn eines Gesprächs ausmachen. Personaler sollten daher sicherstellen, dass ihre erste Nachricht relevant, persönlich und verbindlich ist.

Statistiken über das Engagement von Bewerbern

Eine Studie von LinkedIn hat gezeigt, dass personalisierte InMail-Nachrichten eine 45 % höhere Antwortrate haben als allgemeine Nachrichten. SAP stellte sogar eine Erhöhung von 60 % fest. BMW gibt zum Beispiel an, dass sich ihre Einstellungsrate um 50 % verbessert hat, seit ihre Recruiter die Ansprachen individualisieren. Insgesamt bewegt man sich also in dieser ausschlaggebenden Größenordnung.

Wenn Sie denken, Sie sparen Zeit, indem Sie die gleiche Nachricht an 100 Kandidaten schicken, liegen Sie also falsch: Denn beim selben Zeitaufwand erhält man besser 20 Antworten auf 30 Nachrichten, als 10 auf 100.

Auf den öffentlichen Plattformen ist außerdem die Wahrscheinlichkeit, eine Antwort zu erhalten, bei Personalvermittlern mit einem vollständigen und professionellen Profil laut LinkedIn um 87 % höher. Wenn das Profil kein Vertrauen erweckt, gibt es keine Rückmeldung.

Bewährte Verfahren für die Kontaktaufnahme

Hier ist eine Checkliste von Kriterien, die Ihre Kontaktanfragen auf jeden Fall erfüllen sollten:

Individualisierung: Personalisierung ist entscheidend, um die Aufmerksamkeit von passiven Bewerbern in Deutschland zu gewinnen. In Ihrer Nachricht sollte es zuerst um den Kandidaten, und nicht um Sie oder Ihre Firma gehen. Die Person muss verstehen, warum ausgerechnet sie angeschrieben wird. Eine zu allgemeine Nachricht wird schnell ignoriert. Erwähnen Sie spezifische Details über den beruflichen Werdegang des Bewerbers, dessen Fähigkeiten und Leistungen.

Den richtigen Ton treffen: Dies hängt mit der Individualisierung zusammen. Manche Bewerber schätzen es zum Beispiel, wenn Sie einen weniger förmlichen Ton anschlagen und sie mit dem Vornamen ansprechen, während in anderen Bereichen oder Positionen "Herr / Frau" (oder "Madame / Monsieur") unumgänglich ist. Dies hängt auch von der Kultur Ihres Unternehmens ab und spiegelt diese wider.

In der Kürze liegt die Würze: Ihre Botschaft sollte klar und prägnant sein. Passive Bewerber haben oft nicht viel Zeit, daher ist es wichtig, direkt auf das Wesentliche zu kommen. Wenn die wichtigsten Informationen bereits angegeben sind, können Sie einfach fragen, ob der Kandidat Interesse hat und alles weitere für den Rest des Gesprächs sparen. Im Idealfall wecken Sie Neugierde auf die fehlenden Informationen.

Vorteile und Chancen: Heben Sie hervor, was Ihr Unternehmen zu bieten hat und was es von anderen Unternehmen unterscheidet, z. B. Wachstumsmöglichkeiten, eine bessere Work-Life-Balance oder Sozialleistungen.

Call-to-Action: Beenden Sie Ihre Nachricht mit einem klaren Call-to-Action, in dem Sie den Bewerber auffordern, die Stelle genauer zu besprechen, ein Telefoninterview zu planen oder Auskunft über dessen Vorstellungen und Kriterien für einen Wechsel anzugeben. Ihre Nachricht sollte immer mindestens eine Frage enthalten, auf die der Kandidat direkt eingehen kann.

Hier ist ein Beispiel für eine solche Nachricht:

Französisch Deutsch
Bonjour [nom], J'ai vu votre profil sur LinkedIn et j'ai été impressionné par votre expérience dans le domaine [secteur]. Chez [nom de l'entreprise], une entreprise leader dans la [spécialité] qui attache de l'importance à [valeur / culture d'entreprise], nous sommes actuellement à la recherche d'un talentueux [intitulé du poste]. Je pense que vos compétences et votre parcours conviendraient parfaitement ! Le poste offre [avantage 1], [avantage 2] et bien plus encore. Seriez-vous intéressé par un bref entretien afin d'en savoir plus sur cette opportunité passionnante ? Bien cordialement, [votre nom] Hallo [Name], ich habe Ihr Profil auf LinkedIn gesehen und war beeindruckt von Ihrer Erfahrung im Bereich [Branche]. Bei [Firmenname], einem führenden Unternehmen für [Spezialität], das Wert auf [Wert / Firmenkultur] legt, suchen wir derzeit nach einem talentierten [Jobbezeichnung]. Ich glaube, dass Ihre Fähigkeiten und Ihr Hintergrund perfekt passen würden! Die Stelle bietet [Vorteil 1], [Vorteil 2] uvm. Hätten Sie Interesse an einem kurzen Gespräch, um mehr über diese spannende Möglichkeit zu erfahren? Freundliche Grüße, [Ihr Name]





3. Sollte die erste Nachricht eine Gehaltsspanne angeben?

Das Gehalt bleibt eines der sensiblen Themen im Gespräch mit Bewerbern. Die Verhaltensweisen sind hier in Frankreich nicht genau die gleichen wie in Deutschland. Während deutsche Bewerber je nach Berufszweig teilweise gerne zu allererst die Gehaltsfrage klären, ist dies in Frankreich weniger üblich. Man gibt gerne noch vor, das Gehalt sei nicht das Wichtigste bei einer Stelle, selbst wenn es insgeheim das A und O ist.

Sollte man also bei der Direktansprache in Frankreich mit der Türe ins Haus fallen und sofort eine Gehaltsspanne nennen? Wenn Ihr Budget attraktiv ist und Sie bei der Ansprache auf die Erfahrung des Kandidaten geachtet haben, kann ein starkes Angebot das Gespräch vereinfachen. Ein Kandidat, der bereits mehr verdient, als Sie anbieten, kann die Anfrage aber dementsprechend ablehnen.

Da das Gehalt in Frankreich als sehr persönliche Information empfunden wird, ist es hier nicht nötig, sofort davon zu sprechen. Erst möchte der Bewerber Ihr Interesse verstehen und Sie sowie das Unternehmen kennenlernen.


4. Weitere gute Praktiken für eingängige Botschaften

Hier sind zusätzliche Strategien, mit denen Sie Ihre Teaser-Botschaften noch ansprechender machen können.

Verwenden Sie Empfehlungen und Erfahrungsberichte

Empfehlungen und Erfahrungsberichte von aktuellen oder ehemaligen Mitarbeitern verleihen Ihrer Botschaft zusätzliche Glaubwürdigkeit. Die Erwähnung, dass andere Fachkräfte in Ihrem Unternehmen Erfolg und Zufriedenheit gefunden haben, kann passive Bewerber beruhigen und sie ermutigen, mehr zu erfahren.

Verfolgen Sie die Trends und Bedürfnisse des deutschen Marktes

Recruiter müssen sich ständig fortbilden und auf dem Laufenden halten, um die aktuellen Trends, Methoden und Statistiken zu kennen, die den Markt definieren.

Das erlaubt ihnen, ihre Botschaften so anzupassen, dass sie relevanter und attraktiver sind. Wenn Sie beispielsweise wissen, dass Softwareentwickler sehr gefragt sind, können Sie innovative Projekte oder Spitzentechnologien, an denen Ihr Unternehmen arbeitet, positiv hervorheben.

Französisch Deutsch
Bonjour [nom], J'ai vu votre profil sur LinkedIn et j'ai remarqué votre expérience dans le domaine [technologie spécifique]. Chez [nom de l'entreprise], nous travaillons actuellement sur des projets passionnants utilisant les dernières technologies telles que [technologie]. Seriez-vous intéressé par un bref entretien pour en savoir plus ? Merci beaucoup et cordialement, [votre nom] Hallo [Name], ich habe Ihr Profil auf LinkedIn gesehen und Ihre Erfahrung im Bereich [spezifische Technologie] ist mir aufgefallen. Bei [Firmenname] arbeiten wir derzeit an spannenden Projekten mit den neuesten Technologien wie [Technologie]. Wären Sie interessiert an einem kurzen Gespräch, um mehr darüber zu erfahren? Vielen Dank und freundliche Grüße, [Ihr Name]

Warten Sie den richtigen Moment ab

Das Timing kann eine entscheidende Rolle für die Wirksamkeit Ihres Teasers spielen. Wenn Sie eine Nachricht zum richtigen Zeitpunkt versenden, kann dies die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sie gelesen und beachtet wird. Beispielsweise haben Nachrichten, die am Wochenanfang und am Morgen verschickt werden, tendenziell höhere Antwortraten.

Laut einer Studie von LinkedIn haben InMail-Nachrichten, die am Dienstagmorgen verschickt werden, eine um 10 % höhere Antwortrate als solche, die am Freitagnachmittag verschickt werden. Darüber hinaus zeigt eine Analyse von HubSpot, dass E-Mails, die zwischen 8 und 10 Uhr morgens versendet werden, die höchsten Öffnungsraten aufweisen.

Verwenden Sie die richtigen Werkzeuge und Technologien

Auch der Einsatz der richtigen Tools und Technologien kann die Wirksamkeit Ihrer Teaser-Botschaften verbessern. Beispielsweise können Ihnen CRM-Lösungen (Customer Relationship Management) wie Salesforce oder HubSpot dabei helfen, Ihre Kommunikation mit Bewerbern zu verfolgen und zu verwalten.

Auf spezialisierten Plattformen kann es um vieles einfacher sein, die Spezialisten zu erreichen, die Sie suchen. LinkedIn und Indeed sind allgemeine Jobportale. Andere Nischen-Jobbörsen wie Connexion-Emploi haben es sich zur Aufgabe gemacht, eine große Datenbank an deutsch-französischen Profilen zusammenzustellen. Recruiter, die exklusiven Zugang auf solche Datenbanken haben, können einfacher eine direkte Verbindung zu den jeweiligen Fachkräften herstellen.

Fazit

Um Ihre Kontaktaufnahme zu optimieren und potentielle Bewerber in Frankreich effektiv anzusprechen, ist es unerlässlich, dass Sie Ihre Ansprache personalisieren, Markttrends verfolgen, den richtigen Zeitpunkt für den Versand Ihrer Nachrichten wählen und die richtigen Technologien und Plattformen einsetzen. Dabei ist ein Zeit- und Arbeitsaufwand unumgänglich.

Wenn Sie Ihre Personalsuche outsourcen, gilt es, die richtigen Spezialisten für Ihre Personalsuche zu wählen. Solche Recruiter wissen genau, wie die Profile, die Sie suchen, ticken, und erzielen mit der richtigen Methodik die höchsten Antwortquoten.

 
Nikolai Rabald

Nikolai Rabald

 
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