Diese 5 Sourcing-Fehler kosten Sie die besten Kandidaten in Frankreich

 
 
 

Der französische Talentmarkt ist anspruchsvoll, selektiv – und voller Chancen. Wer hier erfolgreich rekrutieren will, muss die Spielregeln kennen. Denn im Unterschied zu vielen anderen Märkten reagieren französische Fachkräfte besonders sensibel auf die Art und Weise, wie sie angesprochen werden. Ein unüberlegter Erstkontakt kann ausreichen, um ein vielversprechendes Profil dauerhaft zu verlieren.

In Zeiten des Fachkräftemangels reicht es nicht mehr, einfach nur Stellenanzeigen zu schalten. Erfolgreiches Sourcing bedeutet, aktiv auf Talente zuzugehen – mit einer klaren Botschaft, echtem Interesse und einer strategisch geplanten Ansprache. Ob Entwickler in Lyon, UX-Designer in Paris oder Ingenieurin in Lille – wer ihre Aufmerksamkeit gewinnen will, muss Feingefühl und Präzision beweisen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche 5 Fehler Sie beim Erstkontakt unbedingt vermeiden sollten, wenn Sie französische Top-Profile nicht nur erreichen, sondern auch für Ihr Unternehmen begeistern wollen.





1. Fehlende Individualisierung des Erstkontakts

Ein unpersönlicher Erstkontakt ist in Frankreich ein häufiger Grund dafür, dass vielversprechende Talente gar nicht erst reagieren.

" Viele Recruiter nutzen allgemeine Standardfloskeln wie „Wir haben eine spannende Gelegenheit für Sie“ oder „Wir suchen nach Talenten wie Ihnen“. Solche Aussagen zeigen dem Empfänger: Sie haben sich nicht wirklich mit seinem Profil beschäftigt. "

Lea Orellana-Negrin
Recruiter
Eurojob-Consulting

Lea


Stattdessen sollten Sie präzise und maßgeschneiderte Formulierungen verwenden, wie zum Beispiel: „Mir ist aufgefallen, dass Sie an dem Projekt [Projektname] bei [Unternehmen] mitgewirkt haben. Genau in diesem Bereich suchen wir aktuell Verstärkung.“ Solche Sätze machen neugierig und zeigen echtes Interesse. Das Talent fühlt sich wertgeschätzt und gesehen – ein entscheidender Faktor auf dem wettbewerbsintensiven französischen Arbeitsmarkt. In Frankreich legen Fachkräfte viel Wert auf persönliche Anerkennung und Transparenz. Wer dies berücksichtigt, erhöht seine Antwortquote signifikant – in manchen Branchen laut HelloWork um bis zu 40 %.

2. Den Kandidaten im Erstkontakt überfordern

Ein weiterer Fehler: zu viele Anforderungen im ersten Kontakt. Ein potenzieller Kandidat hat Ihre Nachricht nicht angefordert. Er ist möglicherweise nicht aktiv auf Jobsuche – und wird sich kaum durch eine lange Liste von Erwartungen kämpfen wollen. Bitten Sie also nicht direkt um einen Lebenslauf, ein Telefonat oder gar darum, sich „bitte schnell die Stellenanzeige durchzulesen“.


"Der Schlüssel liegt im Prinzip des geringstmöglichen Aufwands."


Lea Orellana-Negrin
Recruiter
Eurojob-Consulting

Lea


Machen Sie es dem Kandidaten leicht, Interesse zu zeigen: ein kurzer, freundlicher Text, ein klarer Kontext, ein konkreter Grund, warum gerade er oder sie für diese Rolle infrage kommt. Laut einer Studie von Apec reagieren Talente deutlich eher, wenn der erste Kontakt einfach, klar und ohne Druck formuliert ist. Ihre Aufgabe ist es, die Einstiegshürde möglichst niedrig zu halten.

3. Nur über das Unternehmen sprechen

Sourcing ist wie Flirten – und niemand lässt sich gerne von jemandem überzeugen, der nur von sich selbst redet. In vielen Nachrichten dominieren Informationen über das Unternehmen: Marktführer, Umsatzzahlen, Wachstumsraten. Auch wenn das beeindruckend sein mag – es ist nicht das, was beim ersten Kontakt zählt. Französische Kandidaten möchten wissen, warum ihr Profil geschätzt wird, welche konkrete Rolle sie spielen könnten und was sie persönlich gewinnen.

Statt Eigenlob bietet sich ein Frageformat an: „Wäre Ihre Erfahrung mit [Technologie/Branche] eine Bereicherung für unser Team?“ oder „Was wäre Ihnen bei Ihrer nächsten Herausforderung besonders wichtig?“ Diese Art von Fragen zeigt echtes Interesse und öffnet den Dialog – das Fundament jeder erfolgreichen Sourcing-Strategie. Laut Welcome to the Jungle ist ein empathischer Erstkontakt entscheidend für das Employer Branding – besonders bei jüngeren Generationen.

4. Keine Follow-ups einplanen

Ein Erstkontakt ohne Nachfassen ist wie ein Bewerbungsgespräch ohne Rückmeldung: unhöflich – und ineffizient. Besonders in Frankreich, wo qualifizierte Talente oft mehrere Anfragen pro Woche erhalten, kann Ihre Nachricht leicht untergehen. Eine clever geplante Follow-up-Strategie ist daher unerlässlich. Optimal ist eine erste Erinnerung nach drei Tagen, spätestens nach einer Woche. Die Tonalität: freundlich, nicht aufdringlich, mit einem zusätzlichen Argument oder einer neuen Frage. Eine einfache Erinnerung wie: „Ich wollte mich kurz melden – vielleicht hatten Sie noch keine Zeit, auf meine Nachricht zu reagieren?“ genügt oft. Tools wie LinkedIn Recruiter bieten Möglichkeiten, Follow-ups zu automatisieren – achten Sie aber darauf, den Ton menschlich und individuell zu halten. Kandidaten schätzen es, wenn sie merken: Man hat sich wirklich Zeit genommen.





5. Zu viel Druck ausüben

Ein Fehler, der alles zunichtemachen kann: zu viel Druck im Kommunikationsstil. Sätze wie „Bitte melden Sie sich schnellstmöglich“ oder „Ich warte auf Ihre Rückmeldung bis morgen“ wirken in der französischen Kultur unangemessen fordernd. Eine gelungene Recruiting-Kommunikation lebt von Feingefühl. Bleiben Sie wertschätzend, geduldig und offen – und zeigen Sie Verständnis für die Situation des Talents. Gerade in Frankreich wird Work-Life-Balance großgeschrieben. Eine freundliche Nachfrage mit Formulierungen wie „Ich freue mich, wenn wir in den nächsten Tagen sprechen können“ ist deutlich wirksamer – und sorgt dafür, dass der Kandidat nicht aus dem Prozess aussteigt. Laut der Plattform JobTeaser sind Geduld und Respekt bei französischen Young Professionals entscheidende Faktoren für eine positive Candidate Experience.

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Olivier

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