Recruitment & Hiring Trends in Frankreich 2024: Top Themen für die Personalsuche

 
 
 

Recruitment & Hiring Trends in Frankreich: Top Themen für die Personalsuche

Trotz einer unsicheren wirtschaftlichen Situation in Frankreich, entwickelt sich der Personalmarkt weiter, und die Erwartungen der Kandidaten bleiben hoch, auch wenn sich die Umkehrung der Kräfteverhältnisse wieder verlangsamt. Die Zeiten haben sich jedoch geändert, und neue Generationen achten weiterhin stärker auf die Qualität der Kandidatenerfahrung. Paradoxerweise verstärkt sich dieser Trend während Personalern konstant neue Möglichkeiten zur Automatisierung vieler Aufgaben angeboten werden. Es geht darum, den menschlichen Faktor zu wahren, der die Personalbeschaffung auszeichnet.

Angesichts der vielfältigen Herausforderungen, die das vergangene Jahr für deutsche Unternehmen, die in Frankreich Mitarbeiter einstellen wollten, mit sich brachte, teilen wir Ihnen unsere 8 Schlüsselperspektiven mit. Was sind die Rekrutierungstrends im Jahr 2024?





1. Der französische Arbeitsmarkt steht trotz einer Konjunkturabschwächung immer noch unter Druck

Der Arbeitsmarkt in Frankreich bleibt robust, insbesondere für Führungskräfte. Auf globaler Ebene zeigt das Wirtschaftswachstum aber Zeichen der Verlangsamung. Diese paradoxe Situation lässt sich zum Teil durch den digitalen und technologischen Wandel der Unternehmen erklären, der die Nachfrage nach Fachkompetenzen ankurbelt.

Eine Apec-Studie zeigt, dass in diesem Jahr mehr als 308.000 Neueinstellungen für Führungskräfte geplant sind, was einen nach wie vor sehr aktiven Markt widerspiegelt. Bei den nicht leitenden Angestellten dürfte die Schaffung von Arbeitsplätzen durch die zahlreichen Pensionierungen weiterhin gefördert werden.

Zur Erinnerung: Laut Dares werden bis 2030 5 % des Rekrutierungsbedarfs nicht durch Berufseinsteiger gedeckt, und ab 2030 würden jährlich 120.000 neue Berufseinsteiger auf den Arbeitsmarkt gelangen.

Für Personalvermittler wird es also auch in diesem Jahr wieder Arbeit geben, zumal die Erwartungen der Kandidaten immer noch sehr hoch sind.


2. Die Erwartungen der Kandidaten sind immer noch hoch und instabiler denn je

Das geht aus einer kürzlich von PageGroup unter 7.000 Fachleuten in Frankreich durchgeführten Studie hervor. 88 % der Befragten sind für neue Karriereperspektiven offen, und das, obwohl 79 % von ihnen angeben, mit ihrer aktuellen Position, ihrem Unternehmen und ihrer Vergütung zufrieden zu sein. Immer mehr Kandidaten sehnen sich nach mehr Flexibilität, also nach einer freieren Gestaltung ihrer Arbeitszeiten und Aufgaben.

Obwohl die Vergütung nach wie vor ein entscheidendes Element bei der Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern ist, erscheint sie diesem Kriterium gegenüber mittlerweile oft zweitrangig. Ein Drittel der Arbeitnehmer wäre bereit, ihre Stelle zu verlassen, wenn diese Flexibilität nicht gewährleistet ist, auf der Suche nach einem möglicherweise angenehmeren Arbeitsumfeld anderswo.

Dieser Wandel zwingt Arbeitgeber, ihr Angebot neu anzupassen. Die Beziehungen am und zum Arbeitsplatz verändern sich tiefgreifend, und das Erfolgsrezept für Unternehmen besteht darin, ihren Mitarbeitern mehr Flexibilität, eine attraktive Vergütung und eine sinnvolle Karriere zu bieten.

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3. Der Personalvermittler muss sich mit dem Trend zur Rückkehr ins Büro auseinandersetzen

Personalberater werden sich mit immer mehr Unternehmen auseinandersetzen müssen, die eine Rückkehr ins Büro befürworten.

Benoît Serre, Vizepräsident von ANDRH, im Interview mit Le Monde, bemerkt:

"Überall werden Vereinbarungen neu ausgehandelt. Führungskräfte beginnen, die strukturellen Folgen des Home Office zu messen. Der Verlust der kollektiven Produktivität durch Mitarbeiter, die aneinander vorbeigehen, sich aber nicht mehr sehen. Sie können sich denken, dass diese Organisationsform für das Management äußerst störend ist. Freitags erreichen Sie nur 15 bis 20 % der Belegschaft. Manchmal hat man den Eindruck, dass wir, ohne es zu sagen, auf die Vier-Tage-Woche umgestiegen sind. Und überall, wo auch immer wir neu verhandeln, ob bei Safran, L'Oréal oder Bouygues, es nervt."

In der Tat muss sich der Recruiter weiterhin mit Kandidaten befassen, die einen hohen Bedarf an Home Office geltend machen. Mitarbeiter nennen flexibles Arbeiten (53 %) und Home Office (53 %) als Schlüsselelemente, wenn sie über einen neuen Job nachdenken (Quelle: CIPD).

Infolgedessen können Arbeitgeber zum Beispiel versuchen, hybrides Home Office besser zu begleiten und die angebotenen Plattformen zu verbessern, um die Chancen dieser neuen Arbeitsmethoden zu nutzen, ohne Produktivität negativ zu beeinträchtigen und ohne das Risiko einzugehen, dass ihre Mitarbeiter die Firma wechseln.


4. Die grüne Revolution ist im Gange und wirkt sich auf die Personalbeschaffung aus

Zu den anderen bemerkenswerten Trends für dieses Jahr 2024 gehört die unabwendbare Ökologisierung von Berufen.

Die grüne Revolution, die sich auf den Übergang zu nachhaltigeren und umweltfreundlichen Praktiken bezieht, wird erhebliche Auswirkungen auf den Personalbedarf in vielen Sektoren haben: Baugewerbe, Energie, Industrie usw. Selbst in Sektoren, die nicht direkt mit der Umwelt verbunden sind, wird es größere Veränderungen geben.

Dazu können die Fähigkeit zur Umsetzung nachhaltiger Praktiken, das Verständnis von Umweltvorschriften und die Sensibilität für Fragen der ökologischen und sozialen Auswirkungen gehören. Da sich Umweltvorschriften weiterentwickeln, benötigen Unternehmen Fachleute, die sich in der Regulatorik zurechtfinden und die Einhaltung gewährleisten können. Daher dürften Unternehmen in Zukunft vermehrt Kandidaten suchen, die nicht nur technische Fähigkeiten, sondern auch Verständnis und Engagement für Nachhaltigkeitsprinzipien nachweisen.





5. Automatisierung und KI dominieren zunehmend die Arbeit von Personalvermittlern

Obwohl die Personalbeschaffung in Frankreich bereits seit mehreren Jahren automatisiert ist, insbesondere über ATS, entwickeln sich die Werkzeuge nun noch schneller in diese Richtung.

Besondere Aufmerksamkeit erhielt die massive Demokratisierung der künstlichen Intelligenz, die durch ChatGPT ermöglicht wird. Viele Personalberater können jetzt wichtige Etappen der Suche und der Kandidatenansprache automatisieren. Die KI-Assistenten können anhand verschiedener Zeichen erkennen, wann ein Mensch eine neue berufliche Entwicklung sucht, und automatisierte Nachrichten generieren, die individuell angepasst sind. Auch der Einsatz von Chatbots soll zunehmen.

Allerdings geht dies nicht ohne eine gewisse ethische Reflexion. Laut Les Echos sind 62 % der Kandidaten der Meinung, dass KI bei der Personalbeschaffung die Gefahr einer Entmenschlichung birgt. Der Personalvermittler muss sicherstellen, dass er die vom Kandidaten erwartete menschliche Note beibehält und sich auf seinen wahren Mehrwert konzentriert, der nach wie vor im Ermöglichen von Begegnungen zwischen Menschen liegt.


6. Ältere Menschen einstellen, ist ein Kampf gegen Vorurteile

Zumal nicht jeder gleichermaßen mit neuen Technologien vertraut ist. Besonders seit der Rentenreform in Frankreich wird die Rekrutierung von Seniorprofilen eine der größten Herausforderungen für Unternehmen.

Um Fachwissen in Unternehmen einzubringen, Inklusion zu fördern, aber auch um Gesetze einzuhalten und den Diversity Report ohne Komplexe veröffentlichen zu können, muss weiter ohne Diskriminierung zwischen Altersgruppen eingestellt werden.

Für Personalberater bedeutet das, Unternehmen dabei zu unterstützen, die Einstellung von erfahrenen Mitarbeitern zu gewährleisten. Andererseits müssen Firmen auch die Loyalität und Verbundenheit ihrer Mitarbeiter fördern, um Kandidaten langfristig zu sichern.

Dazu gehört auch, mit den eigenen Vorurteilen zu brechen, die oft ein Hindernis für die Einstellung von Senior Profilen darstellen: 63 % der Personalvermittler geben zu, dass - bei gleichen Fähigkeiten - das fortgeschrittene Alter ein Hindernis für die Vorauswahl der Kandidaten und deren Präsentation gegenüber dem endgültigen Entscheidungsträger darstellt. Daher müssen wir dieses Thema im Jahr 2024 vorantreiben!





7. Die Herausforderung von Soft Skills und Mad Skills ist auch heute noch relevant

Auch im Jahr 2024 bleiben Soft Skills und seltene Fähigkeiten von großer Bedeutung.

Erstens sind in einer Berufswelt, die von schnellen technologischen Fortschritten und gesellschaftlichen Veränderungen geprägt ist, Soft Skills wie Kommunikation, Empathie, Belastbarkeit und Anpassungsfähigkeit von entscheidender Bedeutung, um sich effektiv in Arbeitsumgebungen zurechtzufinden. Diese Fähigkeiten ermöglichen Einzelpersonen und Organisationen in der komplexen, vernetzten Arbeitswelt auf unvorhergesehene Herausforderungen mit Agilität und Kreativität zu reagieren und eine kollaborative und innovative Arbeitsdynamik aufrechtzuerhalten.

Gleichzeitig gewinnen "Mad Skills", die sich auf einzigartige und oft unkonventionelle Fähigkeiten beziehen, an Bedeutung, weil sie eine neue Perspektive bieten und zu innovativen Lösungen in verschiedenen Bereichen führen können. Diese Fähigkeiten liegen abseits der ausgetretenen Pfade und sollen Innovation und disruptives Denken fördern. Für Unternehmen, die sich auf einem wettbewerbsintensiven Markt hervorheben möchten, wird dies vermehrt zu einem Mittel, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Für den Personalvermittler ist es jedoch nicht immer einfach, diese Soft Skills zu identifizieren. Im Jahr 2024 müssen wir uns ausrüsten und mehr trainieren, um nicht-technische, sozio-kognitive Fähigkeiten zu identifizieren, die von KI oder ATS im Lebenslauf nicht identifiziert, dafür aber vorgetäuscht werden können.


8. Rekrutierungstrends im Jahr 2024: Was Sie beachten sollten

Im Jahr 2024 wird die Welt der Personalbeschaffung von einer Reihe komplexer und voneinander abhängiger Dynamiken geprägt. Angesichts eines robusten Arbeitsmarktes, aber auch wirtschaftlicher Herausforderungen, versuchen Unternehmen, sich anzupassen, während Kandidaten, die volatiler und anspruchsvoller sind, Flexibilität und berufliche Zufriedenheit bevorzugen.

Personalvermittler müssen damit umgehen können, Automatisierung und künstliche Intelligenz mit der wesentlichen Beibehaltung des menschlichen Aspekts im Rekrutierungsprozess unter einen Hut zu bringen.

Die wachsende Bedeutung der grünen Revolution mit der steigenden Nachfrage nach Fähigkeiten im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit und die Herausforderung, Senior Profile in Unternehmen zu integrieren, spiegeln einen wechselhaften Arbeitsmarkt wider.

Darüber hinaus verdeutlicht die Betonung von Soft Skills und Mad Skills bei der Kandidatenauswahl die Notwendigkeit für Personalvermittler, Tools und Fähigkeiten zu entwickeln, um diese subtilen Attribute zu identifizieren und zu bewerten. Flexibilität, Innovation sowie ein menschlicher und ethischer Ansatz sind Schlüsselpunkte, um den Bedürfnissen von Unternehmen und Kandidaten gerecht zu werden.

 
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